»Kultur denken. Season 3 Episode 2: Nichts Besonderes. Fließende Grenze des" A/Normalen": die Fehlleistung
Shownotes
In dieser Episode von »Nichts Besonderes« ist Michael Schödlbauer, Mitarbeiter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, und Leiter des Adolf-Ernst-Meyer-Instituts für Psychotherapie bei Insa Härtel zu Gast. Im Gespräch: Sigmund Freuds Schrift »Zur Psychopathologie des Alltagslebens«, die schon mit ihrem Titel die Grenze normal/anormal, gesund/krank unterläuft. Es eröffnet sich die faszinierende Welt der Fehlleistungen: Ausgehend von einem Internet-Cartoon zum »Ausrutscher« wird diskutiert, wie die kleinen Pannen funktionieren – sei es der berühmte, selbst in die Alltagskultur eingegangene Freud‘sche Versprecher, seien es Prozesse des Vergessens, Verlesens, Vergreifens. Wie können solche oft belanglos daherkommenden Phänomene unerwartete Einblicke in psychische Konflikte gewähren? Neben der Fülle der Beispiele, der Fragilität von Autorschaft, der Performativität der Fehlleistungen wie der Psychoanalyse gerät auch Freuds Absage an psychische Zufälligkeit in den Blick, durch die ihm jedes Detail bedeutungsvoll erscheint – fast wie bei einer Paranoia. Schließlich geht Michael Schödlbauer auf die Relevanz von Fehlleistungen in seiner klinischen Arbeit ein.
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