Alle Episoden

»Kultur denken. Season 5 Episode 1: Canetti egalitär. Einleitung

»Kultur denken. Season 5 Episode 1: Canetti egalitär. Einleitung

11m 23s

Die fünfte Staffel von Kultur Denken widmet sich dem Denken Elias Canettis – zugespitzt, neu gelesen, und mitten in die Gegenwart gestellt. Unter dem Titel »Canetti egalitär« geht es um nichts weniger als um die Frage: Was sagt Masse und Macht heute – in Zeiten sozialer Bewegungen, autoritärer Rhetoriken und neuer Kollektiverfahrungen?

Ausgangspunkt der Staffel ist eine internationale Tagung am ifk, die Canetti nicht als Denkmal, sondern als Störung verstanden hat: als eine Figur, die Konventionen durchkreuzt, disziplinäre Grenzen sprengt und Vorstellungen von Macht und Gleichheit radikal neu denkt.

In der Einleitung die entfaltet sich im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler...

Neue Episod»Kultur denken. Season 5 Episode 2: Canetti egalitär. Gespräch mit Sarah Bangert

Neue Episod»Kultur denken. Season 5 Episode 2: Canetti egalitär. Gespräch mit Sarah Bangert

34m 36s

Was tun mit einem Werk wie Masse und Macht, das so oft zitiert wie selten genau gelesen wird? In dieser Folge von Kultur Denken gehen wir der Frage nach, wie sich Elias Canettis Denken über die Masse heute fruchtbar machen lässt – jenseits der bekannten Linien.

Im Gespräch mit Martin Gasteiner analysiert Sara Bangert Canettis zentrale Konzepte der Masse und des Rhythmus als soziale Ordnungsprinzipien. Bangert entwickelt eine differenzierte Perspektive auf die Masse als ambivalentes Phänomen: als Raum temporärer Gleichheit einerseits und als fragile soziale Formation andererseits.

Besondere Aufmerksamkeit gilt Canettis Konzeption des Rhythmus als verbindendem Element zwischen historischen und...

»Kultur denken. Season 5 Episode 3 Canetti egalitär. Gespräch mit Florian Mühlfried

»Kultur denken. Season 5 Episode 3 Canetti egalitär. Gespräch mit Florian Mühlfried

25m 51s

In dieser Folge von Kultur Denken spricht Martin Gasteiner mit dem Sozialanthropologen Florian Mühlfried über Elias Canettis Masse und Macht – und über das, was passiert, wenn die Idee der Gleichheit kippt: in Neid, Kontrolle und gegenseitige Entmutigung.

Zentral ist dabei das Konzept des »Albtraum-Egalitarismus« – geprägt von Eric Gable –, das die dunkle Seite egalitärer Ordnungen offenlegt: zwischen Angst vor Abweichung und dem Versprechen kollektiver Freiheit. Mühlfried entwickelt eine eigenständige Lesart von Canettis Gleichheitsvorstellung: als Bewegung zwischen der Aufhebung individueller Differenz und dem Aufscheinen gemeinsamer Erfahrung.

Ein Gespräch über Masse, Macht, Mythos – und darüber, wie man ethnologisch denken...

»Kultur denken. Season 5 Episode 4: Canetti egalitär. Gespräch mit Ulrich van Loyen

»Kultur denken. Season 5 Episode 4: Canetti egalitär. Gespräch mit Ulrich van Loyen

28m 15s

Was lässt sich heute, dreißig Jahre nach seinem Tod, noch mit Elias Canetti anfangen? In dieser Folge von Kultur Denken spricht Martin Gasteiner mit dem Literaturwissenschaftler und Sozialanthropologen Ulrich van Loyen über die Aktualität von Canettis Denken – insbesondere über dessen Hauptwerk Masse und Macht.

Im Fokus steht die Frage, wie sich Canettis Text im Kontext aktueller anthropologischer Theorien neu lesen lässt. Van Loyen bringt ihn mit Autor*innen wie David Graeber und David Wengrow ins Gespräch und zeigt, wie Canettis nicht-lineare Geschichtskonzeption als kritischer Gegenentwurf zur klassischen Zivilisationstheorie verstanden werden kann.

Zentrale Themen des Gesprächs sind Imagination und Körperlichkeit in...

»Kultur denken. Season 5 Episode 5: ›Canetti egalitär. Gespräch mit Annette Werberger«

»Kultur denken. Season 5 Episode 5: ›Canetti egalitär. Gespräch mit Annette Werberger«

25m 26s

Annette Werberger zeigt im Gespräch mit Martin Gasteiner, wie tief Elias Canetti in die Welt des Anarchismus eingetaucht ist. Sie rekonstruiert eine bislang übersehene Dimension seines Denkens: seine Auseinandersetzung mit anarchistischer Literatur und Praxis.

Im Zentrum steht Canettis private Bibliothek – fast vollständig bestückt mit Werken des Anarchismus. Werberger liest sie nicht nur als Sammlung, sondern als Denkraum: ein Ort, an dem Canetti über alternative Formen des Zusammenlebens nachdachte.

Annette Werberger ist Professorin für Literaturwissenschaft an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Ihre Arbeit widmet sich der osteuropäischen Literatur im gesamteuropäischen Kontext – mit einem besonderen Blick auf Verflechtungsgeschichten, Avantgarden...

»Kultur denken. Season 5 Episode 6: ›Canetti egalitär. Gespräch mit Andreas Gehrlach

»Kultur denken. Season 5 Episode 6: ›Canetti egalitär. Gespräch mit Andreas Gehrlach

34m 15s

In dieser Folge des Podcasts Kultur Denken, einer Produktion des ifk Wien, spricht Martin Gasteiner mit dem Kultur- und Literaturwissenschaftler Andreas Gehrlach über die Kulturtechnik der »Göttermacherei« – ein Begriff, der zugleich historisch und hochaktuell ist.

Gehrlach, seit Oktober 2023 wissenschaftlicher Programmleiter am ifk, beschäftigt sich mit modernen und antiken Kulturtheorien, mit Utopien, Diebstahl, Kniefall – und mit jenen prekären, verborgenen Ökonomien, die sich oft unserem Blick entziehen, aber das Gewebe unserer Gesellschaft durchdringen.

Ausgehend von Elias Canettis Machttheorie analysiert Gehrlach, wie sich Menschen selbst zu Göttern erheben – und warum solche Akte der Selbstvergöttlichung, etwa bei Napoleon oder Alexander...

»Kultur denken. Season 5 Episode 7: Canetti egalitär. Gespräch mit Thomas Macho«

»Kultur denken. Season 5 Episode 7: Canetti egalitär. Gespräch mit Thomas Macho«

25m 12s

Am 14. August 2024 jährte sich Elias Canettis Todestag zum 30. Mal – ein Datum mit Folgen: Sein bislang gesperrter Nachlass in der Zentralbibliothek Zürich wurde geöffnet. Tagebücher, Briefe, Notizen – ein riesiges Konvolut, das nun neue Blicke auf das Werk und Denken Canettis erlaubt. Im Gespräch mit dem Kulturphilosophen Thomas Macho gehen wir dieser Öffnung nach. Was wird sichtbar, wenn wir Canetti heute lesen? Als Massenanalytiker, ethnologischer Denker, literarischer Grenzgänger? Macho betont die Aktualität von »Masse und Macht« – als Buch der Zeichen, der Risse, der Widerstände. Themen wie Massensymbole, Doppelmassen, Tiermetaphorik und Friedhöfe liest er nicht systematisch, sondern...

»Kultur denken. Season 4 Episode 1: ›Alles bröckelt. Ruinen in der Kultur

»Kultur denken. Season 4 Episode 1: ›Alles bröckelt. Ruinen in der Kultur

21m 4s

Ruinen sind mehr als Überreste – sie sind Denkfiguren, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verschränken. Dieser Podcast-Essay erkundet ihre kulturelle Bedeutung: als Orte des Verfalls, aber auch der Imagination. Vom romantischen Klostertrümmer über digitale Glitches bis zum Dark Tourism spannt sich der Bogen. Ruinen zeigen, was war, und fragen zugleich, was hätte sein können – oder noch kommen mag. Ein Streifzug durch historische Tiefenschichten, mediale Brüche und das utopische Potenzial des Unvollständigen.

»Kultur denken. Season 4 Episode 2: Alles bröckelt. Anna Soucek im Gespräch mit Monika Wagner.

»Kultur denken. Season 4 Episode 2: Alles bröckelt. Anna Soucek im Gespräch mit Monika Wagner."

17m 29s

Monika Wagner erörtert im Gespräch mit Anna Soucek die Rolle von Ruinen in der Kulturgeschichte und deren Funktion als Zeugnisse vergangener Macht und Katastrophen. Sie beschreibt, wie Ruinen einerseits materiellen Zugang zu vergangenen Wirklichkeiten verschaffen und zugleich die Fantasie anregen, wobei sich diese beiden Pole je nach Epoche unterschiedlich auswirken. Wagner verweist auf das 18. Jahrhundert, in dem Ruinen in England als Symbole eines überwundenen Zeitalters der Tyrannei dienten und so das Fortschrittsdenken stärkten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle der visuellen Darstellung in der wissenschaftlichen Erforschung von Naturkatastrophen, etwa nach dem Erdbeben in Kalabrien 1783. Künstler spielten hier...