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»Kultur denken. Season 4 Episode 4: Alles bröckelt. Anna Soucek im Gespräch mit Thomas Macho

»Kultur denken. Season 4 Episode 4: Alles bröckelt. Anna Soucek im Gespräch mit Thomas Macho

23m 20s

Inmitten einer kartonverkleideten Baustelleninstallation von Thomas Hirschhorn sprechen Kulturjournalistin Anna Soucek und Philosoph Thomas Macho über das Spannungsfeld von Ruinen, Gedenken und Katastrophentourismus. Ausgangspunkt ist das Symposium Scrambling Worlds am IFK Wien – thematisch kreisen ihre Reflexionen um Orte des Schreckens, des Verlusts und der Imagination.

Thomas Macho gibt Einblicke in den sogenannten Dark Tourism – das Reisen zu Orten historischer Katastrophen, von Tschernobyl bis zur Titanic, von Srebrenica bis zur Atacama-Wüste. Er verknüpft kulturhistorische Phänomene mit Reflexionen über Trauerarbeit, Erinnerungskultur und mediale Formen der Annäherung. Warum reisen Menschen zu Orten des Schreckens, wenn doch Bilder längst zugänglich sind? Und...

»Kultur denken. Season 4 Episode 5: Alles bröckelt. Resilient Futures.

»Kultur denken. Season 4 Episode 5: Alles bröckelt. Resilient Futures.

25m 1s

In dieser Folge reflektiert die Medienwissenschafterin Orit Halpern über ihr zentrales Konzept der Resilienz und »Smartness« in unserer krisengeprägten Zeit. Resilienz, ursprünglich aus der Ökologie kommend, beschreibt für Halpern das neue Normal: eine Welt, in der Schock und Trauma als Grundbedingungen akzeptiert werden – sei es aufgrund von Umweltkatastrophen, wirtschaftlichen Krisen oder politischen Konflikte. Resilienz wird damit zu einem universellen Anpassungsbegriff. Parallel dazu analysiert Halpern die Entwicklung der »Smartness«: Intelligente Städte und Technologien, die seit der Finanzkrise 2008 die Antwort auf viele globale Herausforderungen sein sollen, bergen neben Effizienz und Kontrolle jedoch auch Risiken. Sie kritisiert, dass »Smartness« soziale und...

»Kultur denken. Season 4 Episode 6: Alles bröckelt. Total Refusal.

»Kultur denken. Season 4 Episode 6: Alles bröckelt. Total Refusal.

32m 8s

In dieser Folge spricht Martin Gasteiner mit Leonhard Müllner über die faszinierende Welt digitaler Ruinen. Müllner, Mitbegründer des Künstler- und Forscherkollektivs Total Refusal, widmet sich der Frage, wie die Darstellung von Ruinen in Videospielen sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Krisen reflektiert. Gemeinsam untersucht das Kollektiv, wie das Massenmedium Videospiel mit seiner krisenbasierten Logik umgeht, indem es sowohl unvollständige, fehlerhafte Welten präsentiert, als auch die Bereitschaft der Spieler*innen fordert, diese Welten durch ihre eigenen Beiträge zu reparieren.
Total Refusal hinterfragt, welche ästhetischen und narrativen Skripte in der postapokalyptischen Darstellung von digitalen Ruinen verborgen sind und welche gesellschaftlichen Vorstellungen durch diese Szenerien...

»Kultur denken. Season 4 Episode 7: Alles bröckelt. Ruinen als Palimpseste

»Kultur denken. Season 4 Episode 7: Alles bröckelt. Ruinen als Palimpseste

39m 54s

In dieser Folge sprechen wir mit Omar N‘Shea, einem multidisziplinären Forscher. Er erkundet Höhlen und Ruinen in Malta aus den Perspektiven von Geologie, Archäologie, Anthropologie und Ethnografie. Mit diesem Repertoire beschreibt er Ruinen als »Palimpseste«, in denen sich historische Schichten überlagern und uns über kollektives Erinnern und Vergessen erzählen.
Ein besonderes Thema des Gesprächs ist ein lange vergessenes neolithisches Grab, das durch Krieg und moderne Bauarbeiten zerstört wurde. Omar erzählt von seiner Suche nach Spuren des verlorenen Ortes und den Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung, die ihm halfen, die Geschichte dieses Ortes zu rekonstruieren.
Die persönliche Dimension von Omars Arbeit...

»Kultur denken. Season 4 Episode 8: Alles bröckelt.  Ruins and Utopia.

»Kultur denken. Season 4 Episode 8: Alles bröckelt. Ruins and Utopia.

29m 37s

In dieser Folge spricht Martin Gasteiner mit Daniel Vella, einem Forscher aus Malta, der über die Beziehungen zwischen Ruinen und Utopien nachdenkt. Daniel diskutiert die Spannungsfelder zwischen der ästhetischen Betrachtung von Ruinen, der romantischen Kunst der Distanznahme und der Konfrontation mit den sozialen Realitäten, die in konkreten Ruinen verankert sind.
Besonders spannend ist Daniels Betrachtung Maltas als »Land der Ruinen« – Überreste der britischen Kolonialzeit, Festungen der Johanniter und unvollendete Gebäude prägen die maltesische Landschaft. Diese unbeanspruchten Räume werden zunehmend von kapitalistischen Entwicklungen verdrängt, was zur Zerstörung öffentlicher Räume und intensiver Privatisierung führt.
Daniel Vella reflektiert zudem die Verbindungen zwischen...

»Kultur denken. Season 3 Episode 1: Nichts Besonderes
. Auftakt der Staffel.

»Kultur denken. Season 3 Episode 1: Nichts Besonderes
. Auftakt der Staffel.

21m 24s

In der Auftaktepisode der 3. Season führt Martin Gasteiner ein Gespräch mit der Kuratorin und Macherin der Staffel, der Kulturwissenschaftlerin und Psychotherapeutin Prof. Dr. Insa Härtel.
»Diese Season widmet sich dem Beiläufigen: Im Mittelpunkt steht weniger das Aufsehenerregende als das Erregende am Alltäglichen, Massentauglichen. Welche kulturellen Ansichten und Spannungsfelder zeigen sich in ›normal‹ gewordenen kollektiven Wahrnehmungsweisen, Formen, Materialien? Dem nachzugehen, ist ertragreich, denn auch im scheinbar Banalen oder unbedeutend Wirkenden werden kulturell virulente Themen konflikthaft verhandelt.« Insa Härtel
In der Podcast-Reihe spricht Insa Härtel Kyung-hwa Choi-ahoi, Karin Harrasser, Eva Laquiéze-Waniek, Melanie Reichert und Michael Schödlbauer. Themen wie Smalltalk, kulturelle Dynamiken...

»Kultur denken. Season 3 Episode 2: Nichts Besonderes. Fließende Grenze des

»Kultur denken. Season 3 Episode 2: Nichts Besonderes. Fließende Grenze des" A/Normalen": die Fehlleistung

57m 52s

In dieser Episode von »Nichts Besonderes« ist Michael Schödlbauer, Mitarbeiter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, und Leiter des Adolf-Ernst-Meyer-Instituts für Psychotherapie bei Insa Härtel zu Gast. Im Gespräch: Sigmund Freuds Schrift »Zur Psychopathologie des Alltagslebens«, die schon mit ihrem Titel die Grenze normal/anormal, gesund/krank unterläuft. Es eröffnet sich die faszinierende Welt der Fehlleistungen: Ausgehend von einem Internet-Cartoon zum »Ausrutscher« wird diskutiert, wie die kleinen Pannen funktionieren – sei es der berühmte, selbst in die Alltagskultur eingegangene Freud‘sche Versprecher, seien es Prozesse des Vergessens, Verlesens, Vergreifens. Wie können solche oft belanglos daherkommenden Phänomene unerwartete Einblicke in psychische Konflikte...

»Kultur denken. Season 3 Episode 3: Nichts Besonderes. Taktile Alltäglichkeit: Der Tastsinn als Beziehungsstifter.

»Kultur denken. Season 3 Episode 3: Nichts Besonderes. Taktile Alltäglichkeit: Der Tastsinn als Beziehungsstifter.

56m 59s

Diese Folge der ifk-Podcast-Reihe »Nichts Besonderes« widmet sich einem Thema von alltäglicher Relevanz und subtiler Dringlichkeit: der Qualität des Taktilen. Zu Gast bei Insa Härtel ist Karin Harrasser von der Kunstuniversität Linz. Im Gespräch werden kulturelle und soziale Bedeutungen des Tastsinns erörtert, wie sie nicht zuletzt vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie virulent geworden sind: Physische Berührung wurde zu einem gefährlichen Unterfangen, der »Museumsimperativ« – »Bitte nicht berühren!« – in den Alltag übertragen, alltägliche Kontakt-Erfahrungen haben sich neu konturiert. Karin Harrasser gibt Einblicke in die Wissensgeschichte des Tastsinns und dessen kulturelle Ausformungen; diskutiert werden Aspekte der taktilen Medialität, des Verhältnisses von...

»Kultur denken. Season 3 Episode 4. Nichts Besonderes.

»Kultur denken. Season 3 Episode 4. Nichts Besonderes."Neugierig auf mein Holzregal?"Tagebuch als künstlerisches Projekt

48m 55s

Im Rahmen der Podcast-Reihe »Nichts Besonderes« begrüßt Insa Härtel die Künstlerin Kyung-hwa Choi-ahoi, Professorin für Zeichnen an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee – diesmal für eine Lesung. Kyung-hwa Choi-ahoi stellt sich und Stationen ihrer Lebensreise, die nicht zuletzt von Korea nach Deutschland führt, in künstlerischer Bearbeitung vor: Das tägliche Tagebuchschreiben bzw. -zeichnen, aus dem sie in dieser Lesung Ausschnitte präsentiert, ist ein zentrales Arbeitsprojekt. Die detailreiche Auswahl gesammelter Alltagsbeobachtungen fördert ebenso Lustvoll-Erstaunliches zu Tage wie sie Aspekte der gesellschaftlichen Bedingungen aufgreift, in denen die Künstlerin lebt. Es geht um Geschichten von Alltagsgegenständen wie z.B. einem in der Familie weitergegebenen Schreibtisch, um scheinbar...

»Kultur denken. Season 3 Episode 5: Nichts Besonderes. 
Entzug von Selbstverständlichkeit: Alltagsmythenanalysen

»Kultur denken. Season 3 Episode 5: Nichts Besonderes. 
Entzug von Selbstverständlichkeit: Alltagsmythenanalysen

52m 3s

Zu der Staffel »Nichts Besonderes« des ifk-Podcasts hat Insa Härtel diesmal Melanie Reichert, Kulturphilosophin an der Universität Kiel und stellv. Direktorin des Berliner Instituts für Philosophie, Psychoanalyse und Kulturwissenschaften (IPPK) eingeladen. Das Gespräch dreht sich um mythisch aufgeladene Formen alltäglicher Erscheinungen, Gewohnheiten oder Zustände, sprich: um Mythen des Alltags, wie sie Roland Barthes in seinem – selbst zum Mythos gewordenen – gleichnamigen Buch vorführt und analysiert: Wie funktionieren solche selbstverständlich daherkommenden kulturellen Phänomene, was heißt hier Mythos und wie wird darin Geschichte naturalisiert? Diese Podcast-Folge hebt auf die Verführungskräfte des Mythos ab sowie auf die Triebkräfte von dessen Analyse, die...