»Kultur denken. Season 4 Episode 2: Alles bröckelt. Anna Soucek im Gespräch mit Monika Wagner."

Shownotes

Monika Wagner erörtert im Gespräch mit Anna Soucek die Rolle von Ruinen in der Kulturgeschichte und deren Funktion als Zeugnisse vergangener Macht und Katastrophen. Sie beschreibt, wie Ruinen einerseits materiellen Zugang zu vergangenen Wirklichkeiten verschaffen und zugleich die Fantasie anregen, wobei sich diese beiden Pole je nach Epoche unterschiedlich auswirken. Wagner verweist auf das 18. Jahrhundert, in dem Ruinen in England als Symbole eines überwundenen Zeitalters der Tyrannei dienten und so das Fortschrittsdenken stärkten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle der visuellen Darstellung in der wissenschaftlichen Erforschung von Naturkatastrophen, etwa nach dem Erdbeben in Kalabrien 1783. Künstler spielten hier eine zentrale Rolle, indem sie mit Zeichnungen die Schäden dokumentierten und so zur wissenschaftlichen Erkenntnis beitrugen.
Wagner zieht eine Parallele zur heutigen Arbeit der Gruppe Forensic Architecture, die moderne Technologie und künstlerische Ansätze verbindet, um Katastrophen und deren Ursachen zu erforschen. So etwa die Explosion im Hafen von Beirut, die in der Arbeit »Cloud Studies« bearbeitet wurde. In der Videoprojektion wird demonstriert, wie durch die Explosion Partikel von Ruinen in die Atmosphäre gelangen und sich global verbreiten.

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