»Kultur denken. Season 5 Episode 5: ›Canetti egalitär. Gespräch mit Annette Werberger«
Shownotes
Annette Werberger zeigt im Gespräch mit Martin Gasteiner, wie tief Elias Canetti in die Welt des Anarchismus eingetaucht ist. Sie rekonstruiert eine bislang übersehene Dimension seines Denkens: seine Auseinandersetzung mit anarchistischer Literatur und Praxis.
Im Zentrum steht Canettis private Bibliothek – fast vollständig bestückt mit Werken des Anarchismus. Werberger liest sie nicht nur als Sammlung, sondern als Denkraum: ein Ort, an dem Canetti über alternative Formen des Zusammenlebens nachdachte.
Annette Werberger ist Professorin für Literaturwissenschaft an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Ihre Arbeit widmet sich der osteuropäischen Literatur im gesamteuropäischen Kontext – mit einem besonderen Blick auf Verflechtungsgeschichten, Avantgarden und kulturelle Randzonen.
Ihr Blick macht deutlich: Canettis Interesse an Gemeinschaften ist kein beiläufiges Motiv, sondern Teil eines größeren Projekts. Es geht um Modelle des Miteinanders, jenseits staatlicher Ordnung – getragen von Kooperation statt Kontrolle, von Nähe statt Herrschaft.
Ein Gespräch über Bücher, Begriffe und politische Imagination.
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